Samstag, 2. November 2013

Kurzgeschichte: Ein Abend Zuhause

Die liebe Nebo hat auf die Idee in meinem letzten Beitrag reagiert und mir die folgenden drei Begriffe genannt Krimi - Nacht - Zuhause. Und das habe ich daraus gemacht, vielleicht nicht ganz ein Krimi aber vielleicht gefällt es Euch ja trotzdem.

Kurzgeschichte: Ein Abend Zuhause

Die junge Bankangestellte Willow genießt sitzend auf ihrer roten Couch den Feierabend. Im Fernsehen läuft die dutzende Wiederholung irgendeiner Komödie mit Will Smith.
In ihrem kleinen Kamin brennt ein warmes Feuer. Lächelnd schaut sie in die Flammen und denkt sich dabei, dass sie ihren Sommerbonus nicht besser auf den Kopf hätte hauen können als für die licht- und wärmespenden Feuerquelle. Im Hochsommer hatten ihre Freunde und Bekannte sie noch belächelt aber jetzt im tiefsten Winter, bei gerade mal noch fünf Grad höchst Temperatur, sind sie alle neidisch und laden sich gerne mal abends selber zu Willow auf ein Glas Wein ein.
Ein bisschen verwundert ist Willow schon, dass an diesem Freitagabend noch niemand an ihrer Tür geklopft hat. Wahrscheinlich liegt es daran, das in wenigen Tagen Weihnachten ist und alle anderen diesen langen “Shopping Friday“ nutzen um ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Für Willow ist das nichts. Jeden Tag hat sie mit dutzenden von Menschen zu tun, da braucht sie nicht noch mehr davon während ihres Feierabends um sich herum. Wozu gibt es Amazon und Co? Willow hat bereits alle Geschenke zusammen. Schön fleißig und rechtzeitig im Internet bestellt.
Neben Willow auf der Couch liegt ein kleiner schwarzer Pudel. Mit einem Blick auf die Uhr stellt Willow fest, dass es höchste Zeit ist für den Abendspaziergang mit der Pudeldame Nora. Als hätte es Nora gerochen springt sie fast im selben Moment wie Willow auf von der Couch und läuft schon mal vor zur Tür. Von der plötzlich ein lautes Knacken zu hören ist. Noch bevor Willow zur Tür laufen kann um nach zu sehen was dort los ist springt die auch schon mit einem mächtigen Knallen auf und eine große schwarz gekleidete Person steht mitten im Flur von Willows kleiner Wohnung. Die anscheinend männliche Person lässt die Tür hinter sich ins Schloss fallen, tritt die ihm im Weg stehende Nora gegen die Wand und geht mit großen Schritten direkt auf Willow zu. Diese greift sich den Schnürhaken der direkt neben dem Kamin steht und versucht ins Schlafzimmer zu flüchten. Aber nur mit fünf großen Schritten ist die fremde Gestalt schon direkt hinter ihr und greift Willow in die langen schwarzen Haare und schleudert sie auf die rote Couch.  Bei dem Sturz fällt der Schnürhaken klirrend zu Boden. Nora die den Tritt überlebt hat beißt den Angreifer in den Knöchel. Der daraufhin den Schnürhaken aufhebt und mit voller Wucht auf das schwarze Wesen einschlägt. Dabei spritzt das Blut auf den weißen Teppich. Nora gibt noch ein letztes Bellen von sich und rührt sich dann nicht mehr. Willow fängt bei diesem Anblick lautstark an zu schreien. Damit lenkt sie die Aufmerksamkeit erneut auf sich. Die maskierte Gestalt beugt sich über Willow und fängt an sie mit seinen in Lederhandschuhe gekleideten Händen  zu würgen. Verzweifelt versucht Willow irgendwelche Laute von sich zu geben aber kein einziger Ton kommt aus ihrem Mund hinaus.  Mit ihren letzten Kräften rammt sie ihre Knie in den Rücken des auf ihr sitzenden Kolosses aber alle ihre Anstrengungen zeigen nicht die geringste Wirkung. In dem Moment als Willow anfängt Sterne zu sehen und weiße Lichtblitze hört sie einen laut Rums gefolgt von zwei lauten Schüssen und plötzlich werden die Händen an ihren Hals schlaff und der Berg fällt krachend neben ihr zu Boden. Das letzte woran Willow sich erinnert ist das sie fremde Stimmen hört und dann wird auf einmal alles schwarz vor ihren Augen.
Von einem leisen Summen und einem regelmäßigen Piep Ton wird Willow wach. Im ersten Moment denkt sie, das muss ein böser Traum gewesen sein. Dann spürt sie aber starken Schmerzen an ihrem Hals und in dem Moment wo sie die Augen aufschlägt merkt sie das sie im Krankenhaus ist. Der Schmerz kommt auf der Stelle über sie. Der schmerzliche Verlust von Nora, ihrer treuen Begleiterin. Aber warum hat sie überlebt?
Später wird sie erfahren, dass ihre Nachbarin Rachel ihre Schreie gehört hat und geistesanwesend sofort die Polizei alarmiert hat und somit Willows Leben rettete.

Geschrieben am 1.11. und 2.11.2013

10 Kommentare:

  1. Die Präsenzform und den nüchternden Berichtstil finde ich irgendwie verstörend... :)

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  2. Mit den Wörtern "Krimi, Nacht, Zuhause" hätte ich echt meine Mühe gehabt. Wahrscheinlich hätte ich Willow ins Bett gesteckt, ihr einen Krimi in die Hand gedrückt und das wär's dann gewesen. Auf jeden Fall würde das Hundchen noch leben. :-)

    LG Barbara

    PS: Möchtest du den Text nicht vielleicht ein bisschen "ausweiten"? Als Leserin möchte ich z.B. unbedingt noch wissen, wieso der Mann gerade Willow würgen muss.

    Willow??? Da gibt es doch den Film...

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    1. Ja vielleicht gibt es ne Fortsetzung.
      Wenn mir ein Grund einfällt. ;)

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  3. Super, Emily! Da bin ich schon gespannt.

    Du, habe ich mich eigentlich schon vorgestellt?
    Ich bin Barbara SMILE, komme aus der Schweiz, bin auch ziemlich schreibfreudig und habe deinen Blog in Silberweides Blogroll entdeckt.
    Und nun lese ich hier gespannt!
    LG aus der Schweiz
    Barbara

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  4. Emily, ich meine keine Fortsetzung sondern ein Ausbau dessen, was schon ist.
    Barbara mit den besten Wünschen für einen guten Start in die neue Woche

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  5. So, ich hab's nun auch probiert, Emily. Falls dich meine Kurzgeschichte interessiert, findest du sie hier:

    http://barbaraswelt.blogspot.ch/2013/11/bis-dass-der-wasserhahn-geflickt-wird.html#more

    LG
    Barbara

    PS: Ich hole rasch mein Buch, um drei neue Wörter zu bestimmen. Einfach nur aus reiner Neugier. :-)

    Tempel - Fenster - Verbrecher

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    1. Hallo Barbara, danke für Deine drei Worte. Aber ich brauche ein Genre, einen Ort und eine Tageszeit. ;)

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  6. Sorry, Emily, ich dachte, es seien einfach drei Begriffe - frei "herausgepickt". :-)
    Ich versuche obiges mal anzupassen:

    Genre: Krimi
    Ort: Tempel
    Tageszeit: bei Sonnenaufgang

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    1. Macht doch nichts.
      Ich schau mal ob mir was einfällt.

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